Website erstellen – nur mit guten Texten

Du willst ein Unternehmen gründen? Dich selbständig machen? Ein Gewerbe anmelden? Wahrscheinlich überlegst du schon, welches Logo gut zu dir passen würde und welche Bilder gut zu deinem Angebot. Hast du dir auch schon überlegt, welche Texte auf deine Website kommen?

Abenteuer Selbständigkeit

Glückwunsch! Du hast dich entschieden, dich selbständig zu machen. Das ist ein aufregendes Abenteuer und eine echte Herausforderung. Sicher hast du schon deine Mitbewerber ausfindig gemacht und dein Produkt oder deine Dienstleistung an deine Zielgruppe angepasst.

Eine Website erstellen – das ist leicht

Eine Website kannst du von einem:r Webdesigner:in erstellen lassen oder auch selbst mit einem sogenannten CMS (Content-Management-System) erstellen. Eines der beliebtesten ist WordPress. Du kannst eine Homepage (Startseite) festlegen, dein Angebot genau beschreiben und auch einen Blog schreiben. Alles selber machen? Das ist viel Arbeit, aber möglich. Du kannst auch mit Freelancern zusammenarbeiten oder eine Agentur beauftragen.

Corporate Design

Vermutlich wirst du dir dein Logo professionell gestalten lassen. Das Corporate Design ist sehr wichtig für dein Unternehmen – da solltest du auf keinen Fall sparen. Es ist das visuelle Wiedererkennungs-Merkmal deines Unternehmens.

Claim/Slogan

Hast du dir überlegt, für dein Unternehmen einen Claim zu verwenden? Das ist ein kurzer Satz oder eine Wortfolge, die den Sinn deines Unternehmens überraschend und knapp auf den Punkt bringt. Wir haben die berühmten Claims von Haribo („macht Kinder froh“) oder Red Bull („verleiht Flügel“) im Ohr.

Ein Claim ist besonders dann sinnvoll, wenn der Name deines Unternehmens nichts über das Produkt oder die Dienstleistung aussagt. (Z.B. Name des Unternehmens: Maier / Claim: „Schuhe für Füße mit Geschmack“). Wenn der Unternehmens-Name schon sehr aussagekräftig ist (Z.B. Maier-Markenschuhe Salzburg Süd), dann brauchst du vielleicht gar keinen Claim.

Texte selber schreiben oder Texter:in beauftragen?

Wenn du gut schreiben kannst und einen klaren Blick für Inhalte und Text-Struktur hast, spricht nichts dagegen, es selber zu versuchen. Es gibt genug Literatur dazu, wie du bessere Web-Texte schreiben kannst.

Texte selber schreiben ist möglich, aber erfordert
Zeit und die Fähigkeit zur Selbstkritik

Wenn du eine:n Texter:in beauftragst, sparst du dir Zeit und Nerven. Texte einfach hinzuschreiben, ist nicht schwierig. Aber richtig gute und zielgerichtete Texte zu texten, ist harte Arbeit und erfordert eine ordentliche Portion Selbstkritik. Ein:e gute:r Texter:in lässt nicht locker, bis wirklich jedes Wort sitzt.

ABER: Auch ein:e Texter:in braucht ein ordentliches Briefing von dir. Die folgenden Punkte solltest du dir deshalb auf jeden Fall gut überlegen.

Was du wissen solltest, bevor du die Website erstellst:

1. Wer bist du? Wer ist dein Unternehmen?

Unternehmen, die nicht zeigen, wofür sie stehen, werden immer Schwierigkeiten haben, sich zu positionieren.

  • Wofür stehst du?
  • Was sind deine Werte?
  • Wie willst du diese in deinem Unternehmen leben?
Die Werte eines Unternehmens spiegeln sich in
der Kommunikation wider

Du musst Vertrauen aufbauen, authentisch und glaubwürdig sein. Um deine Positionierung zu finden, kann helfen, dass du dir Dein Unternehmen als Person mit Charakter-Eigenschaften vorstellst.

2. Wer ist deine Zielgruppe?

Je konkreter du deine Kund:innen vor Augen hast, desto leichter fällt dir das Verkaufen.

  • Wen willst du erreichen?
  • Hast du schon Buyer Personas erstellt?
  • Kennst du die Bedürfnisse deiner Zielgruppe?
  • Auf welche willst du mit deinem Angebot reagieren?

Überlege dir, wer deine Ideal-Kund:innen sind und versuche, so viel wie möglich über sie herauszufinden. Die Bedürfnis-Pyramide nach Abraham Maslow zeigt dir, welche die wichtigsten menschlichen Bedürfnisse sind.

Bedürfnishierarchie nach Maslow

3. Was ist dein USP?

Dein USP (Unique Selling Proposition) ist dein Alleinstellungsmerkmal, dein einzigartiges Verkaufs-Versprechen.

  • Was machst du anders als alle anderen?
  • Was macht dich besonders?
  • Hast du etwas anzubieten, das sonst niemand hat?

Ist es dein Produkt? Dein Online-Shop? Deine Dienstleistung? Das Design? Die Marke? Es kann auch ein kleiner Extra-Service oder eine besondere Eigenschaft sein. Dein USP macht dich unverwechselbar.

4. Das Konzept für die Website

Das Konzept für die Website solltest du dir überlegen, bevor du startest.

  • Welche Inhalte müssen überhaupt auf deine Website?
  • Was kommt auf die Homepage?
  • Was ins Angebot?
  • Was auf die „Über uns“-Seite?

Sehr wichtig ist auch die Gestaltung der Kontakt-Seite. Impressum und Datenschutz nicht vergessen – im Zweifelsfall hole dir lieber Hilfe von Profis.

Deine Website sollte den Charakter deines Unternehmens / den USP widerspiegeln. Und vor allem sollte sich deine Zielgruppe auf deiner Website wiederfinden. Denn um sie geht es.

ACHTUNG: Keine Selbstbeweihräucherung, keine übertriebenen Versprechen und kein Werbe-Blabla. Das stößt ab und wird die neugierigen Kund:innen, die auf deine Website gefunden haben, in kürzester Zeit verscheuchen – auf Nimmerwiedersehen.

TIPP: Die Texte solltest du VOR der Auswahl des Designs und der Bilder schreiben (oder schreiben lassen.)

5. Die Texte

Jetzt geht es ans Schreiben. Einige Tipps für bessere Web-Texte erhältst du hier. Bevor du loslegst, solltest du noch ein paar Suchworte recherchieren (Keywords) und dir überlegen, ob du für SEO ein Plugin installierst (bei WordPress z.B. Yoast) oder eine Agentur beauftragst, die das für dich erledigt. Literatur gibt es auch dazu mehr als genug. Ignorieren solltest du das Thema SEO besser nicht, da du sonst gute Texte schreibst, die von den Suchmaschinen nicht gefunden werden.

6. Call to Action

Was sollen die Leser:innen auf deiner Website tun?

  • Dich kontaktieren?
  • Einen Webshop besuchen?
  • Dein Produkt bestellen?
  • Dich anrufen und sich beraten lassen?

Dafür gibt es den sogenannten Call to Action (CTA). Das kann ein Kontakt-Button sein, ein Link zu einem Online-Shop, ein Anmelde-Feld für den Newsletter oder ein Download-Link für weitere Informationen.

Buttons sollten klar textiert sein
und keine irreführenden Versprechen beinhalten.

Überlege dir gut, wie du Buttons textierst – ehrliche Information steht auch hier an erster Stelle. Auf Werbe-Geschwätz (Z.B. „Jetzt geniales Angebot sichern“) gehen immer weniger Leute ein.

So, jetzt hast du schon eine ganze Strecke hinter dich gebracht. In den folgenden Monaten wirst du unglaublich viele Erfahrungen sammeln und dazulernen. Nichts ist perfekt. 😊

DZIKI, Julian: Suchmaschinen-Optimierung für dummies (Weinheim: WILEY-VCH, 2021) 2. Aufl.

FORST, Sabrina: Erfolgreiche Webtexte. Verkaufsstarke Inhalte für Webseiten, Online-Shops und Content Marketing (Frecchen: mitp Verlags GmbH, 2016)

HEIDEN, Jörg: SALE. Verkaufen mit Worten. Das Werbe-Text-System (BoD, 2018)

WIKIPEDIA-Artikel über die Bedürfnis-Pyramide von Maslow.

Weiterlesen:
5 Tipps für bessere Web-Texte
Was ist eine Corporate Language und wozu brauche ich die?